betr.: 58. Geburtstag von Helen Hunt
Niemand macht sich die Mühe, alle paar Jahre nachzuprüfen, ob kanonische Einordnungen noch gültig sind. Das ist in der Hochkultur genauso wie in der Leichten Muse – nur dass in dieser die Zeit weitaus schneller vergeht.

Die mit angemessener Vorsicht auf der TV-Seite der „taz“ gepriesene Filmkomödie mit Jack Nicholson und Helen Hunt ist ein prächtiges Beispiel. So gut der Film vielen von uns auch vor einem Vierteljahrhundert gefiel – er ist fürchterlich gealtert. Seine Frechheit wirkt heute nur noch brav und kleinbürgerlich, seine Emotionen sind glotzäugig, die Nebenrollen (die alte Nachbarin, die Mutter, der Arzt …) eher Muppets als Schauspieler, und das grimassierende Gezappel von Cuba Gooding Jr. tut ihm heute vermutlich selber leid. Aber das Genre ist gut gewählt: die Fans dieser Art Filme lassen ihren Lieblingen alles durchgehen, wenn sie einmal ins Herz geschlossen haben. Die Mängel von „As Good As It Gets“ werden umso deutlicher, wenn man ihn mit der nur vier Jahre später entstandenen französischen Romantik-Komödie „Le Placard“ („Ein Mann sieht rosa“) vergleicht.
Pingback: Endlich wiedergesehen: „American Beauty“ - Monty Arnold blogt.Monty Arnold blogt.