Berg- oder Gardinenpredigt

Gegen die Botschaften der Bergpredigt ist ja nun wirklich nichts einzuwenden, aber eine Stelle habe ich nie gutgeheißen: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch die linke hin!
Ist das nicht eine Aufforderung zur Feigheit? Hat man jemals einen Angreifer dadurch besänftigt, einen Konflikt dadurch beigelegt, dass man sich alles gefallen ließ?

Aber Jesus könnte es ganz anders gemeint haben, habe ich mir kürzlich sagen lassen.
In biblischer Zeit schlug man nur mit der rechten Hand. Die linke Hand galt als unrein. Der Schlag auf die rechte Backe war also nur mit dem Handrücken möglich. Das war eine Geste der Erniedrigung, so schlug ein Herr seinen Sklaven.
Die linke Backe hinzuhalten, wie in der Bergpredigt verlangt, demonstriert: ich bin dir gleichgestellt! Es bedeutet: du kannst mich noch einmal schlagen, aber damit würdest du anerkennen, dass wir auf Augenhöhe sind. So wird es zu keinem zweiten Schlag kommen, denn der Herr wird sich nicht auf die Stufe eines Sklaven begeben. Dann hat die Gewalt ein Ende.

Das hätte mir einleuchten können.
Es liegt in der Natur der Sache, dass man Kindern solche Bilder nicht erklärt.

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