Das verhinderte Alien

betr.: 95. Geburtstag von Martin Landau (†)

Martin Landau ist nicht nur einer meiner Lieblinge weil er ein so fabelhafter Schauspieler war. Seine Jahrzehntelange Herumkrebserei in Hollywood und sein Versauern beim Fernsehen, zu Zeiten als das ausdrücklich ein minder bedeutsames Medium war, haben meine Zuneigung noch weiter angefacht. Immer wieder erwischte ich ihn bei irritierend bestrickenden Auftritten in ganz und gar wertlosen Filmen, vorzugsweise im Horrorgenre (unvergessen sein Ausspruch „Ich will diese Mütze haben!“ in „Alone In The Dark“) und lese in der Star-Trek-Fanliteratur, er wäre um ein Haar Mr. Spock geworden. – Es ist Landau hoch anzurechnen, dass man als Verehrer von Leonard Nimoy bei dieser Nachricht keine Sekunde lang pikiert ist.
Landau ist ursprünglich Zeichner gewesen – was er mit Alfred Hitchcock und Hildegard Knef gemeinsam hat und was ihn mir noch sympathischer macht. Das Foto (ich habe es bei Facebook gefunden) zeigt ihn bei der Arbeit für die „New York Daily News“, wo er von 1948 – 53 als Illustrator für die Kolumne des großen Billy Rose „Pitching Horseshoes“ und als Assistent bei Gus Edsons Comic Strip „The Gumps“ tätig war.
Dann hat es sich mit dem Wechsel vor die Kamera sehr gut angelassen: 1959 war Martin Landau in seinem ersten Filmauftritt der letzte von Hitchcocks homosexuellen Bösewichtern. Es folgte ein Vierteljahrhundert der unverdienten Bedeutungslosigkeit, bis er für eine zweite Hauptrolle in Tim Burtons „Ed Wood“ einen Nebenrollenoscar bekam und in eine sehr behagliche Alterskarriere aufbrach. Na also!

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