Angebot an den Volksmund: „Neigungsnazi“

Inzwischen wählt etwa ein Drittel unseres Wahlvolks rechtsradikal oder nimmt sich das für die nächste Gelegenheit zumindest vor. Lange Zeit wurde so getan – nicht zuletzt von den Betroffenen -, es handele sich dabei um einen Akt des Protestes. Dieser ohnehin durchsichtige erweiterte Selbstbetrug ist inzwischen zwar nicht verschwunden, doch immerhin wird er von den Medien nicht mehr abgefragt.
Die Ermahnung, nicht gleich jeden als „Nazi“ zu bezeichnen, der bereit ist, einen solchen zu wählen und damit der Demokratie eine Absage zu erteilen, um den Begriff nicht zu banalisieren, mag Hand und Fuß haben, hilfreich ist sie nicht. Wenn man noch kein Faschist wäre, bloß weil man Faschisten gewählt und ihnen zugejubelt hat, hätten wir ja nach dem Krieg auch keine Entnazifizierung versuchen müssen.
Das wirklich Gefährliche sind bei aller Unappetitlichkeit nicht die Herrschaften von der AfD, sondern jene, die ihnen Macht verleihen.
Mein Vorschlag: wir hören damit auf, die Wähler solcher Leute ständig mit Satzbausteinen wie „nicht jeder, der, ist auch gleich“ in Schutz zu nehmen, und bezeichnen sie angemessen als: Neigungsnazis.

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