betr.: 113. Geburtstag von Fernandel
Fernandel (bürgerlich Fernand Contandin – die Internet Movie Database schreibt seinen Namen falsch) war hierzulande praktisch darauf reduziert, der „pferdegesichtige Komiker“ zu sein, der in fünf „Don Camillo“-Filmen die Hauptrolle gespielt und danach noch einen Film mit Heinz Rühmann gedreht hat. Das greift bei diesem versierten Charakterdrsteller, der der französischen Varieté-Tradition entstammt, viel zu kurz. In den 40 Jahren zwischen der Einführung des Tonfilms und seinem Tod trat er in etwa 160 Filmen auf, die in unserer Medienlandschaft praktisch unsichtbar sind. Dies ist eine wahllose kleine Auswahl von Portraits auf seinen Filmplakaten.
Noch mehr Fernandel gibt es in dem Bildband „The Frenchman“*, in dem der Schauspieler bei einer New Yorker Fotosession rein minisch auf oft gestellte Fragen antwortet. Er sprach nämlich kein Wort englisch, wie es sich für einen Franzosen gehört.
_____________________________
* Die Werbung sagt: „Dieses Buch dokumentiert die Grimassen, die Fernandel zu Fragen schnitt wie „Stimmt es, dass der Durchschnittsfranzose im Gedränge immer noch hübsche Mädchen kneift?“ (albernes Grinsen) und „Was halten Sie von Baseball, dem amerikanischen Nationalspiel?“ (ratlos). Fernandels Reaktionen sind so witzig, dass man lauthals loslachen möchte, und das Buch, das aus dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit [mit dem Fotografen Philippe Halsman] hervorging, zeigt, wie gut man durch leichtes Lippenkräuseln oder Augenzwinkern kommunizieren kann.“ – TASCHEN Verlag, ISBN 978-3-8365-2608-1 – Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch