Kurzes Vorspiel zu Les Humphries

betr.: 79. Geburtstag von Les Humphries

1998 narrte Les Humphries die Welt mit seiner Todesnachricht. Damit brachte sich ein Mann wieder ins Gespräch, der nach rauschenden Erfolgen mit Gospel-orientierter Popmusik vor dem deutschen Fiskus in seine englische Heimat geflüchtet war und dort dem Vergessen entgegendämmerte. 2007 starb er mit nur 67 Jahren an einem Herzinfarkt.
Das  famose MusikerInnenportrait „Die Les Humphries Singers – Aufstieg und Fall einer Poplegende“ erzählt seine Geschichte und die Geschichten vieler seiner Bandmitglieder. Was fehlt, ist die Vorgeschichte.
Die hat Jürgen Drews ein paarmal erzählt, dem nach dem Ende der „Singers“ die größte Solokarriere glücken sollte: „Les Humphries, den ich zufällig kannte, hat mich zu einer Session geholt, wo wir einen Titel nachsingen sollten, den er für eine Billig-LP produzierte. Das war ‚Oh Happy Day‘ von den ‚Edwin Hawkins Singers‘. Um uns klarzumachen, was er sich vorstellte, setzte er sich in den Menke-Studios … Fräulein Menke, Sie erinnern sich? … ans Klavier und improvisierte für uns: ‚Rock my soul in the bosom of Abraham‘ … Macht das mal in dieser Art. In Deutschland wollte das niemand produzieren, aber in Holland hat die Scheibe Gold geholt. Eines Tages rief er mich an und sagte: ‚Du hast da mitgesungen, hast du Lust, zur Gold-Verleihung zu kommen? Daraus entstanden die ‚Les Humphries Singers‘.“

Humphries war ein harter Knochen, über den manche haarige Anekdote kursiert, aber Jürgen Drews lässt nichts auf ihn kommen. Abgesehen von seinem Respekt vor dem profilierten Musiker, der Humphries nun einmal war, weiß er auch: „Ohne ihn hätte ich mein Studium weiter durchgezogen. Ich wäre Arzt geworden und würde mit 72 nicht mehr arbeiten.“
Und Jürgen Drews arbeitet gern. Auch noch mit 74 …

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