„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (43)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 27.7.2022

Doc Savage setzte sich an den großen Tisch im Empfangszimmer. Hier standen drei Telefone. Er wählte die Nummer des Fernamts und meldete drei Gespräche an. Er hatte zunächst bedauert, dass zwei seiner fünf Assistenten zur Zeit nicht in den Vereinigten Staaten waren, nämlich der Ingenieur John Renwick, der allgemein Renny genannt wurde, und William Harper Littlejohn, den sie nur Johnny riefen und der ein angesehener Archäologe und Geologe war.
Renny war in Frankreich, wo er einige Flugplätze baute, und Johnny hielt sich in Ägypten auf, wo kürzlich ein neues Pharaonengrab entdeckt worden war.
Doc bekam sofort Renny und Johnny an die Leitung und beauftragte sie, Ermittlungen über die Vergangenheit eines gewissen John Sunlight anzustellen. Dann telefonierte er mit der Überseevertretung einer internationalen Detektei, die er selbst finanziert hatte und deren Hauptaufgabe darin bestand, für ihn, Doc, Informationen zu sammeln; wenn er sie nicht brauchte, arbeitete sie wie eine normale Detektei — übrigens mit gutem finanziellem Erfolg.
Er beauftragte auch die Detektei, sich mit Sunlight zu befassen. Dann wartete er. Er wusste, dass es natürlich eine Weile dauern würde, bis Renny, Johnny und die Detektive brauchbare Informationen ausgegraben hatten.
Vor allem verließ Doc sich auf die Detektei, und zwar aus einem nicht alltäglichen Grund. Er vertraute den Detektiven hauptsächlich deshalb, weil sie ausnahmslos tückische Verbrecher gewesen waren.

Immer, wenn Doc Savage eines Verbrechers habhaft werden konnte, schickte er ihn in sein Institut im Norden des Staates New York, dem Monk und die übrigen den Spitznamen ,College` gegeben hatten. Dort wurde der Verbrecher einer Gehirnoperation unterzogen, die jede Erinnerung an seine kriminelle Vergangenheit auslöschte; dann wurden die Patienten zum Hass auf Verbrecher umerzogen. Einige wurden normalen bürgerlichen Berufen zugeführt, die intelligenteren verwendete Doc als Detektive. Sämtliche Detektive in seinen Diensten stammten aus diesem College.

Gegen Morgen begannen die Informationen einzulaufen. John Sunlight, so schien es, war mehr ein Gerücht als ein lebender Mensch, ein Name, der in internationalen Kreisen mehr geflüstert als laut genannt wurde. Die Detektive hatten eine Menge Leute getroffen, die Sunlight kannten, aber aus Angst nicht über ihn zu sprechen wagten, aber hier und dort war doch ein Fetzen Information abgefallen.
„Ich schließe aus Ihrer Auskunft“, sagte Doc zu einem seiner Übersee-Agenten, „dass Sunlight ungewöhnlich machthungrig ist. Habe ich das richtig verstanden?“
„Macht- und geldhungrig“, sagte der Agent. „Anscheinend hat er immer daran geglaubt, dass es genügt, wenn er das Geld hat; dann kommt die Macht ohnehin.“
Die meisten Auskünfte hatten denselben Tenor.
„Das hilft uns“, sagte Doc. „Damit können wir was anfangen.“ Long Tom, der neben ihm saß, begriff nicht recht, wieso diese Informationen wichtig waren, aber er schwieg. Monk und Ham interessierten sich nicht für die Informationen, sie waren damit beschäftigt, Fifi zu unterhalten; aber auch ihnen war nicht klar, welchen Sinn die Telefonate haben sollten.
Nur Doc war zufrieden.
„Und jetzt“, sagte er, „schnappen wir uns einen Regierungschef!“
„Einen Regierungschef ?“ Long Tom starrte ihn verblüfft an.
„Einen Playboy“, korrigierte Doc. „Aber er gibt sich als Regierungschef aus.“
Der Playboy, der zugleich Regierungschef war, hätte seinen Aufenthalt in New York mehr genossen, wenn nicht die lästige Reise in die Arktis gewesen wäre. Hätte nicht der Lebensstandard, den er sich gönnte, in direktem Zusammenhang mit den Mineralien seines Landes gestanden, dann hätte das Land gern zum Teufel gehen können.

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