„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (46)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 17.8.2022

„Doc“, sagte Monk, den der Playboy für Adonis hielt, „ich beneide dich nicht um den Job, den du bei diesem Quälgeist übernommen hast. Wir wollten ihn über Bord werfen, sobald er uns den Bestimmungsort angegeben hat.“
„Den hat er mir schon angegeben“, sagte Doc, der als Adonis auftrat und jetzt den Längen- und Breitengrad auf einen Zettel schrieb. „Glaubst du, dass du die Stelle findest, Monk?“
„Natürlich“, meinte Monk. „Wir sind die perfekten Leibwächter, nicht? Wahrscheinlich sind Beauty und Adonis mittlerweile schon in deinem College“, sagte er. „Ich werde nie ihre Gesichter vergessen, als wir sie heute nacht im Hotel überfielen. Übrigens waren sie wirklich tüchtig, sie haben uns ganz schön Arbeit gemacht …“
„Jedenfalls hat die Droge, die der Kellner dem Playboy ins Glas gegossen hat, gut gewirkt“, sagte Doc. „Die Aussicht, dass er uns erkennt, ist sehr gering.“
„Außerdem haben wir uns nicht übel maskiert“, sagte Monk und seufzte.
„Mir gefällt bloß nicht“, nörgelte er, „dass Ham und Long Tom in einer anderen Maschine hinter uns herfliegen und Fifi bei sich haben. Ich mache mir Sorgen um das Mädchen. Ham ist ein skrupelloser Verführer.“
„So schlimm ist’s nun auch wieder nicht.“ Doc lächelte. „Außerdem werden sie Fifi in einer kleinen Stadt im Norden New Yorks absetzen. Dort ist sie in Sicherheit — vor Ham und vor Sunlight.“
In der zweiten Maschine blickte Fifi zur Erde und zog einen Flunsch. Sie fasste nach Hams Hand, drückte sie herzlich und sah ihm tief in die Augen.
„Ich will nicht aussteigen“, sagte sie bettelnd wie ein kleines Kind. „Ich möchte viel lieber mit Ihnen weiterfliegen.“
„Es … es ist nicht meine Schuld“, sagte Ham. „Doc hat es so angeordnet.“
„Doc ist nicht da“, sagte Fifi.
„Laß dich auf nichts ein“, rief Long Tom über die Schulter. „Sag ihr, dass wir sie in einem netten, kleinen Hotel absetzen.“
Fifi kümmerte sich nicht um ihn. Sie kümmerte sich ausschließlich um Ham und lächelte verheißungsvoll.
„Ich will aber nicht abgesetzt werden“, sagte sie leise. „Sie wollen doch die kleine Fifi nicht ganz allein lassen!“
„Wo wir hinfliegen, ist’s vielleicht gefährlich”, sagte Ham. „Ich möchte Sie nicht in Gefahr bringen.“
„Wir setzen Sie ab“, entschied Long Tom verdrossen. Hams seichtes Geschwätz und das Getue dieser Dame fielen ihm auf die Nerven. „Wir fliegen zum Nordpol, das ist kein Aufenthalt für kleine Mädchen.“

Ham musterte Long Tom finster. Fifi änderte ihre Taktik. Sie gab das Getue auf und wurde schrill und laut.
„Hört mal zu, ihr beiden!“ kreischte sie. „Ich will meinen Schwestern helfen, und wenn ihr mich absetzt, teile ich Sunlight mit, was ihr vorhabt!“
Long Tom musterte sie verdrossen.
„Ich möchte Sie verprügeln“, sagte er. „Mit einer Bratpfanne!“
„Ich werde Sunlight alles sagen“, keifte sie. „Dafür wird er meine Schwestern freilassen!“
„Sie wissen nicht, wo Sunlight ist“, sagte Long Tom.
„Ich setze ein Inserat in die Zeitung!“ schrie Fifi. „Ich gebe die Nachricht über das Radio!“
„Frauen und Schwierigkeiten . . .“, klagte Long Tom.
Er schaltete das Funkgerät ein und nahm Verbindung mit Doc Savage auf.
„Doc“, sagte er, „Fifi ist verrückt geworden.“ „Wie äußert sich das?“ fragte Doc.
„Die Person droht, Sunlight vor uns zu warnen, wenn wir sie nicht mitnehmen; dann lässt er bestimmt ihre Schwestern frei.“
„Bringt sie mit“, sagte Doc widerstrebend.
Monk, der neben ihm saß, stöhnte.
„Das bringt mich in Rage“, sagte er. „Wenn ich mir vorstelle, dass Ham die ganze Reise in Fifis Gesellschaft verbringt . . .“
„Wenn wir mit Frauen umgehen könnten, wäre es uns vielleicht gelungen, es ihr auszureden“, sagte Doc.
„Ham kann mit Frauen umgehen”, sagte Monk missmutig. „Er kann es viel zu gut!“

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