Premiere Nr. 3

betr.: 71. Jahrestag der ersten Präsentation des Films „Vom Winde verweht“ in deutschen Kinos (und 31 Jahre später im Fernsehen)

Zum Jahreswechsel hat arte den Film „Vom Winde verweht“ mehrmals ausgestrahlt, am 9. Februar ist es wieder soweit – mit etwas entsättigten Farben, denn den Technicolor-Look möchte man dem Publikum wohl nicht mehr zumuten. Obligatorisch ist auch der vorgeschaltete Warnhinweis („… diese rassistischen Darstellungen waren damals falsch und sind heute falsch …“).
Seit der Erstausstrahlung dieses Filmklassikers von 1939 im Deutschen Fernsehen sind genau 40 Jahre vergangen. Das Privatfernsehen war Monate zuvor eingeführt worden, spielte aber für die Sehgewohnheiten noch keine Rolle.  
Diese TV-Premiere war ein Ereignis, auf das sich wochenlang zuvor öffentlich gefreut wurde. Prominente wurden befragt wie sie diesen Abend verbringen werden. Der Schauspieler und Sprecher Hans Clarin etwa gab zu Protokoll, bei ihm werde wie gewohnt um 19 Uhr zu abend gegessen. Der Film werde aber auf Video aufgezeichnet und später mit der Familie gemeinsam angeschaut. Die damals handelsüblichen Videocassetten erlaubten es noch nicht, den ganzen Film auf einem Band unterzubringen: eine VHS-Cassette fasste 180 Minuten. Um den Bandwechsel zu erleichtern, gab es nach 100 Minuten – wie schon im Kino – eine Pause, die Herr Clarin genutzt haben könnte, um den Spaß um 21 Uhr 15 zu beginnen – vorausgesetzt, es hätte in seinem Haushalt zwei Fernseher und zwei Videogeräte gegeben.

In diesem Artikel einer Fernsehzeitung (noch so ein vom Winde verwehtes Requisit deutscher Haushalte der Bonner Republik) geht es um die historischen Hintergründe eines noch sehr geheimnisvollen Films:

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