Alles für Vampirfans

betr.: 68. Todestag von Bela Lugosi

Literatur putzt – und im Falle von „Dracula“ putzt der Rest der Popkultur kräftig mit. Warum Rumänien vom einträglichen Hype um seinen halb-fiktiven berühmtesten Sohn touristisch lange nicht profitieren wollte, enthüllt das RadioBremen-Feature „Der Dracula-Mythos – Ein Roadtrip durch Transsylvanien“. Lange Zeit fanden es die rumänischen Machthaber nämlich unschicklich, mit einem Vampirgrafen assoziiert zu werden und unterdrückten die Verbreitung von Bram Stokers Roman ebenso wie dessen potenzielle Leser: „Bis heute gilt das rumänische Kernland Transsylvanien als mystisch, rückständig und nicht ganz ungefährlich. Irgendwas scheint nicht ganz geheuer – dort am Rande Europas. Doch als die ersten internationalen Dracula-Touristen in den 1970er Jahren ins kommunistische Land kamen, kannte nahezu kein Rumäne die Geschichte vom dämonischen Grafen Dracula. Der Roman wurde dort nämlich erst im Jahr 1990, also nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, veröffentlicht. Heute sind das vermeintliche Dracula-Schloss Bran in Brașov und der Borgo-Pass in den Karpaten Pilgerorte für Dracula- und Vampirfans.“

Tobias Nagornys hochamüsante Sendung steht in der ARD Audiothek.
Leider unauffindbar ist die großartige WDR-Doku „Diktatur der Vampire“ (1998) über das Ceaușescu-Regime. (Wenn noch jemand einen VHS-Mitschnitt besitzt, bitte ich um eine Zuschrift.)
Leichter dürfte sich ein Buch auftreiben lassen, dass unserem heutigen Geburtstagskind und seinem einschlägigen Gegenspieler gewidmet ist: „Karloff And Lugosi: The Story Of A Haunting Collaboration“. Gregory Manks Doppelportrait erschien 1990 – im rumänischen Erscheinungsjahr von „Dracula“ – bei McFarland, North Carolina.

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