Brutale Ausdrucksweise

betr.: 97. Jahrestag der Uraufführung des Dramas „Der Schinderhannes“ von Carl Zuckmayer

Als 1958 / 59 „Der Schinderhannes“ ins Kino kam, war das abermals die Verfilmung eines Stücks des „größten lebenden Dramatikers“ Carl Zuckmayer (nach Einschätzung von Friedrich Luft, Gunter Groll, Siegfried Melchinger u.a.) durch „unseren bedeutendsten lebenden Regisseur“ Helmut Käutner (so Friedrich Luft, Gunter Groll, Klaus Hebecker u.a.). Auch der Hauptdarsteller ist sowohl ein internationaler Filmstar als auch ein erfahrener Zuckmayer-Held: Curd Jürgens („Des Teufels General“, später ein großartiger Bond-Bösewicht). Das Ergebnis ist dennoch zuallererst eine Kuriosität. Und das nicht, weil der reale Räuberhauptmann Johannes Bückler alias „Schinderhannes“, der zur Zeit der napoleonischen Kriege sein Unwesen trieb, bei seiner Hinrichtung 12 Jahre jünger war als der, der ihn spielt.
Schwerer wiegt, dass der polyglotte Curd Jürgens (als einiger Schauspieler der Filmgeschichte spricht er auf der Leinwand vier Sprachen und synchronisiert sich ggf. immer selbst) in der rheinland-pfälzischen Mundart seine Meisterin fand. Unzweifelhaft hat sich der alte Profi in den Dialekt hineingearbeitet, doch die Ergebnisse sind allenfalls etwas für Sprachforscher, die sich nach Feierabend noch einen einschlägigen Jux machen wollen.

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