betr.: 189. Todestag von Edmund Kean
Edmund Kean wird als der größte Shakespeare-Darsteller des 19. Jahrhunderts angesehen und entzieht sich einer Nachbetrachtung folglich wegen des Fehlens magnetischer oder fotografischer Aufzeichnungen. Jenseits der Bühne soll er – je nach Blickwinkel – zum Wüterich geworden bzw. seinen Bühnen-Wahnsinn unangenehmerweise weitergelebt haben.
1961 kam mit „Kean“ ein biographisches Musical von Wright & Forrest* an den Broadway, eine Komödie, die nach 92 Aufführungen wieder vom Schaum der Tage verschlungen wurde. Immerhin blieb eine Schallplatte mit dem beeindruckenden Cast-Recording zurück (eine Rarität, wie es heißt), in dessen Titelrolle der namhafte Broadway-Bariton Alfred Drake zu hören ist. An der Produktion hatten die Autoren Jean-Paul Sartre und (posthum) Alexandre Dumas mitgewirkt.
Der erste Song der Show ist „Penny Plain, Twopence Colored“ (sic!), der sich motivisch durch das Repertoire schlängelt. (Unter „Penny Plain And Twopence Coloured“ verstand man im Viktorianischen England Kartonbögen, aus denen man berühmte Schauspielerpersönlichkeiten ausschneiden konnte.) Es folgt das kurze „Man And Shadow“ mit der betörenden Refrainzeile „When is an ending to confusion?“.
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* Siehe auch https://blog.montyarnold.com/2017/01/11/broadways-like-that-40-wright-and-forrest-und-die-klassik/ und https://blog.montyarnold.com/2017/11/07/der-song-des-tages-gesticulate/