Was ist ein Gopnik?

betr.: SZ-Artikel über „Tracks East“ bei arte

Ein Gopnik (russisch für „Kleinkrimineller“) ist ein halbseidener bzw. krimineller Mensch osteuropäischer Prägung („den dürren Körper im Trainingsanzug mit Wodkaflasche und Zigarette im Mund“). Das habe ich gerade in einem Zeitungsartikel gelernt, der – ebenso wie sein rezensatorischer Gegenstand –  darum bemüht ist, Klischees über Osteuropa „über den Haufen“ zu werfen. Alarmiert las ich weiter. (Warum alarmiert? Weil nach meiner Überzeugung, Klischees – im Gegensatz zu den meisten Vorurteilen – ausnahmslos stimmen! Jedenfalls alle, die ich bis heute überprüfen konnte.)
Der Artikel war dann gar nicht so schlimm, denn ich habe einige einschlägige Metaphern dazugelernt und meine Kenntnisse über „Tristesse und Plattenbau-Elend“ ordentlich ausbauen können. Und schon im zweiten Absatz hielt er einen Trost für all die Nostalgiker bereit, die ohne folkloristische Gruselvorstellungen nicht zurechtkommen (also Leute wie ich): der „Gopnik-Stlye“ sei popkulturell einer der wenigen, „die der Osten nicht vom Westen übernommen hat“.
Na also!

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