„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (63)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.de/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 16. Dezember 2022

„Schnell, ins Zelt!“ rief Doc in der Mayasprache. Er rief es in einem Ton, der sich von seinen Flüchen nur unwesentlich unterschied. Er buddelte so lange im Schnee, bis er die Münze gefunden hatte. Als er das Zelt betrat, saß Monk mit unschuldigem Gesicht in einer Ecke. Der Posten hatte ihn nicht bemerkt.
Der Playboy hatte sich wieder in seine Decken gewickelt und schlief. Trotz seiner Jugend schien er ein körperliches Wrack zu sein. Doc berührte ihn vorsichtig. Der Playboy wälzte sich auf die andere Seite und fing an zu schnarchen. Er schlief also wirklich.
„Wo ist der Kasten, Monk?“ flüsterte Doc.
„In einem Schneehaufen vierzig Schritte vor dem Zelt“, erwiderte Monk ebenso leise. „Wenn du meinen Fußspuren folgen könntest, würdest du . . .“
„Schon gut.“ Doc schnitt ihm das Wort ab. „Halte die Stellung und mach keine Dummheiten.“
„Willst du weg? Aber der Posten . . .“
Doc zog ein scharfes Messer aus der Tasche und schlitzte die Rückwand des Zeltes auf. Er kroch hindurch und band den Schlitz mit einem Stück Schnürsenkel wieder zu. Monk türmte von innen einige Felle und Decken davor, so dass die Öffnung nicht zu sehen war.
Im weiten Bogen schlich Doc geduckt um das Zelt und fand mit einiger Mühe Monks Fährte, die Wind und Schnee schon fast ausgelöscht hatten; er ertastete sie mehr als er sie sah. Er entdeckte den Kasten, zog sich noch weiter vom Lager zurück und klappte ihn auf. Der wichtigste Gegenstand war ein tragbares Kurzwellengerät.
Zehn Minuten verbrachte Doc mit dem vergeblichen Versuch, Kontakt mit Ham und Long Tom aufzunehmen. Er war sehr beunruhigt. Er untersuchte das Gerät, aber anscheinend war es in Ordnung. Also war bei Ham und Long Tom etwas nicht in Ordnung.
Er packte das Gerät wieder ein und stopfte sich die Taschen mit dem Inhalt der Kiste voll, soviel er davon unterbringen konnte. Er vergrub den Kasten und das Funkgerät wieder im Schnee, dann kroch er zu einem der Iglus, in denen die Eskimos lebten. Er schob sich in den niedrigen Tunnel und an den kleinen Vorratsiglus vorbei in den grollen, aus Eisblöcken gebauten Raum.

Der Boden war mit Fellen bedeckt. Die Wände und die Decke waren von blakenden Tranlampen geschwärzt, und rings um den Rauchabzug in der Mitte hatte sich Ruß in dicken Schichten abgelagert. Die Lampe brannte; bei ihrem Schein sah Doc einige vermummte Gestalten, die rings um einen Eisblock, der offenbar als Couch oder Paradesessel diente, auf der Erde schliefen. Doc trat zu einem der Schläfer und klopfte ihm auf die Schulter.
„Aput“, sagte er. „Erschrick nicht — ich bin Doc Savage.“
Aput schlug die Augen auf. Er war ein alter, stämmiger Mann mit zerknittertem Gesicht. Verblüfft starrte er Doc an.
„Doc Savage“, murmelte er. „Er sieht nicht so aus, aber es ist seine Stimme …“
Aput gehörte zu der Gruppe Eskimos, die Sunlight auf der Felseninsel in der Nähe der blauen Kuppel angetroffen hatte. Er war einer der Eskimos, die Sunlight offen in die Augen geblickt und behauptet hatten, keine große blaue Kuppel zu sehen, weil es sie gar nicht gab. Das war natürlich nur ein Trick gewesen, um Sunlight zu verwirren.

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