betr.: Schreib- und Mikrofonarbeit
Die vielfältigen Wirkungen und Bedeutungen des Fragezeichens haben wir uns an dieser Stelle schon angesehen.*
Trotz der enormen Variablität dieses Satzzeichens gibt es Fälle, in denen man als Verfasser zwischen ihm und dem positiven Gegenstück schwankt. Bei der Schilderung von Zweifel, Vorahnung, allmählichem Geistesblitz, unerklärlicher Irritation oder sich plötzlich enthüllendem Wahnsinn (solche Situationen ereignen sich häufiger als man denkt) setzt man manchmal mit einem etwas unguten Gefühl ein Fragezeichen, überlegt es sich anders, setzt dann lieber drei Pünktchen – und auch das fühlt sich nicht völlig richtig an.
Die Sprache – oder besser die Interpunktion – des Comics ist hier weiter. Sie kennt seit jeher noch eine weitere Möglichkeit: die Kombination von Fragezeichen und Ausruf, also „!?“ oder „?!?“ oder „!?!“ (Man beachte den feinen Unterschied!)
Im allgemein üblichen Schriftbild ist dieses wie ich finde auf Anhieb einleuchtende Modell nicht üblich, weder in Druckform noch in Manuskripten oder Dialogbüchern noch in Untertiteln. Ich glaube, auch ich selbst habe es noch nie gewagt, diesen wundervollen Akkord anzustimmen – wie ich gerade beim Verfassen dieser Zeilen schamvoll feststelle.
Einer muss damit anfangen!
Der gute Vorsatz ist hiermit gefasst!
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* Siehe https://blog.montyarnold.com/2017/09/16/ixen-fuer-anfaenger-vom-umgang-mit-dem-fragezeichen/