Klassiker mal wieder völlig verkannt

betr.: Christoph Bantzers Lesung von „Das Phantom der Oper“

In den Kulissen und Katakomben der Pariser Oper geht ein Phantom um: eine düstere, maskierte Gestalt mit entstelltem Antlitz. Geschickt verbirgt sich das Phantom vor den Blicken der Menschen und nimmt doch Einfluss auf das Bühnengeschehen: Dank seiner Hilfe wird die Sängerin Christine Daée zum Star des Ensembles. Er betet sie an – doch Christines Herz hängt an ihrer Jugendliebe Raoul …
Wir alle glauben diese Geschichte von Gaston Leroux zu kennen und würden sie in der altmodischen Rubrik des reinen „Schauerromans“ einsortieren.

Das tut auch die ARD Audiothek, die ihn noch bis zum 15. September als Lesung bereithält. 
In Wahrheit handelt es sich um eine sehr witzige Geschichte, die sich unentwegt über ihre Figuren amüsiert („in netter Form“ und ohne sie zu verraten).
Christoph Bantzer – seit 1985 festes Ensemblemitglied des Thalia Theaters und zwischenzeitlich ein Star desselben – weiß genau diese Aspekte zu würdigen und auszuspielen. Ganz besonders virtuos arbeitet er in seiner Lesung (NDR 1996) mit Variationen des Tempos.
Eine so schöne Gelegenheit, diesen Klassiker en passant kennenzulernen, kommt so bald nicht wieder.

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