Beide erhoben sich, als Becky – noch immer feucht und rosig von ihrem Bad – das Zimmer betrat. Becky war 19. Eine verblüffende kleine Schönheit, deren Kopf auf ihrem Körper saß, als wäre er getrennt von ihm geschaffen worden und danach mit äußerster Präzision auf ihm platziert worden. Ihr Körper war kräftig, athletisch. Ihr Kopf war eine strahlende, glückliche Komposition aus Rundungen und Schatten und lebendigen Farben mit jenem entscheidenden kinetischen Detail, jenem letztendlich erotisch wirkenden Element, das Fremde unweigerlich zwang, sie anzustarren. Wer kennt nicht das irritierende Erlebnis, eine scheinbare Schönheit von Weitem zu erblicken und dann, einen Augenblick später, sobald das selbe Gesicht in Bewegung gerät, zusehen zu müssen wie die Schönheit Schritt für Schritt verschwindet, als hätte eine reizende Statue mit den dürftigen Gelenken eines Hampelmannes zu gehen angefangen. Beckys Schönheit bildete davon das genaue Gegenteil. Die Gesichtsmuskeln formten ihre Züge zu entzückendem Lächeln und Stirnrunzeln, zu Verachtungen, Ermutigungen und Genugtuungen. Ihre Schönheit war beweglich, und sie drückte voller Intensität aus, was immer sie ausdrücken wollte.
F. Scott Fitzgerald, „Genau nach Plan“
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Becky was nineteen, a startling little beauty, with her head set upon her figure as though it had been made separately and then placed there with the utmost precision. Her body was sturdy, athletic; her head was a bright, happy composition of curves and shadows and vivid color, with that final kinetic jolt, the element that is eventually sexual in effect, which made strangers stare at her. Who has not had the excitement of seeing an apparent beauty from afar; then, after a moment, seeing that same face grow mobile and watching the beauty disappear moment by moment, as if a lovely statue had begun to walk with the meager joints of a paper doll? Becky’s beauty was the opposite of that. The facial muscles pulled her expressions into lovely smiles and frowns, disdains, gratifications and encouragements; her beauty was articulated, and expressed vividly whatever it wanted to express.
F. Scott Fitzgerald, „On Schedule“ – The Saturday Evening Post magazine, 18 March 1933