Rettet Ridley Scott!

betr.: das Fernsehprogramm vom heutigen Samstag

Schwer zu glauben, dass ausgerechnet Ridley Scott, dem wir schließlich „Alien“ verdanken, diesen Film gemacht hat. In „Der Marsianer – Rettet Mark Watney” sammelt Matt Damon Gesteinsproben auf dem Mars. Nach einem Sturm halten ihn seine Kollegen für tot, reisen ab und lassen ihn zurück. Das Drehbuch sieht vor, dass er nun vier Jahre lang auf dem ungastlichen Planeten ausharren muss, nur von dem Umstand getröstet, dass er mit seinem Heimatplaneten kommunizieren darf und von dort das Versprechen erhält, man werde ihn bei den nächsten Marsmission auflesen.
Der Film schafft es nicht, die grauenvolle Lage des Helden spürbar zu machen – zu flapsig sind die Nebenfiguren angelegt (allen voran der Ober-Flappes Jeff Daniels), zu hell und freundlich ist es auf dem Mars. Am meisten kommt dem Film aber etwas anderes in die Quere: das Verstreichen der Zeit ist eine reine Behauptung, die nur im Dialog stattfindet. Als Mark Watney letztlich abgeholt wird, hat er gefühlt eine Spielfilmlänge auf dem Mars zugebracht.
Es gibt einen Cartoon aus den 90er Jahren von Gary Larson. Ein Astronaut steht auf einer öden Planetenoberfläche, oben rechts sieht man eine Rakete in All verschwinden. Der Astronaut liest einen Brief: „Wir haben gewartet und gewartet. Aber du kamst nicht. So haben wir uns also entschlossen, …“
Dieser kleine Bildwitz arbeitet die Situation besser heraus.

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