betr.: Hörbuch-Rezension
Sandra Hüller – aktuelles Covergirl des arte-Magazins und derzeit berühmteste Filmschauspielerin Deutschlands – hat vor zehn Jahren weitgehend unbemerkt für den mdr ein Hörbuch eingelesen. „Die Glücklichen“ von Kristine Bilkau ist für mich ein exotischer Text (wie „Durchs wilde Kurdistan“ oder „Die Reise zum Mond“), handelt er doch von einem jungen Elternpaar, das von beider Jobverlust (eine unschöne, aber korrigierbare Problematik) dazu getrieben wird, sich ganz grundsätzliche Fragen über seine Beziehung und den jeweiligen Lebensentwurf zu stellen. Der Titel verweist sehr gekonnt auf das hohe Niveau, auf dem hier nichtsdestoweniger schrecklich gelitten wird. Dass ausgerechnet der gewählte Mensch fürs Leben in solchen Krisen logischerweise als Ansprechpartner und Ratgeber ausfällt, habe ich selten so toll erzählt bekommen.

„Anmerkung: Die Covergrafik wurde mit KI-Unterstützung erstellt.“ (ARD-Text)
_____________________
Isabell und Georg stehen auf der angenehmen Seite des Lebens. Sie verdienen gut, wohnen in einer schicken Altbauwohnung in einem Stadtviertel mit vielen Cafés und Bioläden. Sie haben ein Lieblings-Sushi-Restaurant, leisten sich hochwertige Kleidung und teure Urlaube im Ausland. Als Matti geboren wird, ist das Glück perfekt. Doch nach und nach schleicht sich etwas ein. Und für Isabell und Georg ändert sich alles. Isabell ist Cellistin in einem kleinen Orchester. Seit einiger Zeit zittert ihre Hand, wenn sie öffentlich spielt. Ist ihre Musikerkarriere damit beendet? Und es gibt beunruhigende Gerüchte über die große Tageszeitung, bei der Georg als Journalist arbeitet. Bald muss das Paar Verzicht üben, die Angst vor dem sozialen Abstieg vergiftet ihre Beziehung. Wie verändern Krisen Menschen, die sich eben noch in Sicherheit wähnten? Und wie kommt man da wieder raus? (ARD-Text)