„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (18)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.com/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 29.1.2022

6. Kapitel
Eine Welt der Finsternis
(The Grim Black World)

Von einer Sekunde zur anderen wurde es stockfinster. Eben war noch sonniger Tag gewesen, jetzt herrschte schwarze Nacht. Hams erster Gedanke war, dass Monk ihm einen tückischen Schlag versetzt hatte und die Dunkelheit vor seinen Augen eine Art Bewusstlosigkeit war.
„Du hinterlistiger Affe!“ knurrte er. Er hörte seine eigene Stimme und begriff, dass er anscheinend doch nicht bewusstlos war. „Was hast du gemacht?“
„Nichts“, sagte Monk. „Hat dir jemand was getan?“
„Halt’s Maul“, sagte Ham giftig. „Kannst du was sehen?“
„Nein“, sagte Monk, „das heißt, ich sehe schwarz …“
Sie sahen wirklich nur schwarz; es war befremdlich, denn eine Nacht von solcher Schwärze gab es nicht, jedenfalls hatten sie so etwas noch nicht erlebt, abgesehen davon, dass die Dunkelheit nicht mitten am Tag übergangslos hereinbricht, auch nicht bei einer Sonnenfinsternis.
Dann begannen ihre Augen zu tränen.
„Gas!“ brüllte Long Tom, der sich vorn Dachgeschoss heruntergetastet hatte. „Ein neuartiges schwarzes Gas.“
„Falsch“, sagte Monk. „Ein Gas wäre zu riechen oder zu schmecken.“
Monk war eingefallen, dass sich Serge Manow angeblich in ein schwarzes Gespenst verwandelt hatte, bevor er in einer Rauchwolke verschwand.
„Vielleicht sind wir auch schwarze Gespenster“, flüsterte er. „Ich hab‘ nicht glauben wollen, dass so etwas möglich ist, aber jetzt …“
Sie waren vor Schreck wie gelähmt, bis sie Civan lachen hörten; ein klirrendes, höhnisches Gelächter, ein Gelächter des Triumphs, das Ham, Monk und Long Tom wieder zur Besinnung brachte.
„Haltet ihn fest!“ brüllte Long Tom.
Monk schnellte sich in die Richtung, aus der er Civans Stimme gehört hatte, prallte gegen Civan und hielt ihn fest.
„Ich hab‘ ihn!“ brüllte er.
Ham sagte: „Ich glaube, wir sollten die Tür zuschließen. Ich weiß nicht, was los ist, aber …“
Er brach ab und hätte nie wieder ein Wort gesagt, wenn er seine kugelsichere Weste nicht getragen hätte. Doc hatte diese Westen entworfen, und er und seine Männer hatten sie meistens an.

Eine Messerklinge prallte gegen Hams Brust, glitt am Metallgewebe der Weste ab und zerschnitt sein elegantes Jackett. Ham fasste blindlings zu, erwischte das Handgelenk des Messerstechers und drehte es nach hinten. Der Unbekannte heulte auf. Plötzlich war überall Kampflärm zu hören. Messer klirrten gegen Kettenhemden, Schüsse peitschten, eine Stimme schrie etwas in der Sprache der Mayas.
„Gasmasken!“ rief die Stimme. „Setzt sie auf!“ Ham, Monk und Long Tom erkannten die Stimme Doc Savages. Die Mayasprache war in der zivilisierten Welt kaum jemandem geläufig; deshalb benutzten Doc und seine Männer sie immer dann, wenn sie einander eine Nachricht zu übermitteln hatten, die außer ihnen niemand verstehen sollte.

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