betr. : „Frank Elstner – Noch eine Frage!“ gestern in der ARD
„Bloß nicht schon wieder so eine blöde Geburtstagsshow!“ Diesen Satz stellt Frank Elstner an den Anfang der linearen Würdigung, die die ARD ihm zum 80. Geburtstag widmet. Zum Glück ist das nicht nur eine Floskel!
Üblicherweise sind solche Huldigungs-Formate buchstäblich Shows, in denen sich alle so ausgiebig produzieren, dass der eigentliche Grund des Einschaltens gar nicht mehr vorkommt. Und wer produziert sich da? Nicht etwa die wirklichen Weggefährten des alten Meisters, denn die sind naturgemäß teilweise tot, und man müsste sie aus dem Archiv raussuchen – eine Zumutung! Stattdessen verstopfen dann aktuelle Nasen den Abend, die danach ausgesucht wurden, wie weit sie uns durch ihre Dauerpräsenz ohnehin zum Halse heraushängen. Unabhängig davon, ob sie mit dem Jubilar überhaupt etwas anderes verbindet, als dass sie diesen so oft im Fernsehen gesehen haben.
Der alte Hase Frank Elstner umschifft diese Klippen so gut es geht. Er bittet seine Gratulanten zum Einzelgespräch. (Trotzdem hat Günther Jauch nicht unrecht, wenn er das Event mit einem Hochamt vergleicht.) So konnten einige der Gesprächspartner gar nicht umhin, sich zuvor ein paar Gedanken zu machen. Das ist dem Niveau des Ergebnisses förderlich, ohne der Spontaneität sichtbar zuzusetzen. Ein paar bemerkenswert kluge Fragen werden gestellt (besonders von Anke Engelke, die sich zu ihrer Vorbereitung sogar bekennt) und angemessen beantwortet. Wäre das obligatorische Geplänkel („Ach du bist einfach der Größte, liebster Frank! Wenn ich könnte, würde ich dich zum Papst wählen!“) noch ausgemistet worden (es ist berechtigt, akkumuliert jedoch arg bei so vielen Einzelgästen), wäre diese Sendung ein noch größeres Vergnügen. Doch auch so gehört sie unbedingt gut aufbewahrt!
Ab ins mp4-Archiv damit und immer wieder hervorholen!