„Doc Savage – Die Festung der Einsamkeit“ (34)

Eine phantastische Erzählung von Kenneth Robeson

Siehe dazu: https://blog.montyarnold.com/2021/10/06/19056/

Fortsetzung vom 25.5.2022

John Sunlight war ein Mensch, der nach Möglichkeit jedes Risiko vermied.
John Sunlight saß auf einem Sessel, über den eine purpurrote Samtdecke gebreitet war. Sunlight trug einen dazu passenden roten Pyjama und einen roten Morgenmantel. Am Ringfinger seiner rechten Hand funkelte ein großer Rubin.

John Sunlight hatte nicht viele Schwächen, aber eine davon war seine Vorliebe für eine farblich abgestimmte Umgebung. Seit er aus dem Sträflingslager in die Zivilisation zurückgekehrt war, hatte er sich ganz auf das Rot der Könige eingestellt. Sunlights Eitelkeit mochte ein wenig lächerlich wirken, aber sie änderte nichts an seiner Gefährlichkeit.
Im Augenblick sah er nicht sehr gefährlich aus, wie er da auf seinem Sessel thronte und sich den Bericht der Männer anhörte, wonach sie auf dem Dach des Hochhauses angeblich von einem giftigen Gas überrascht worden waren, und als sie wieder zur Besinnung kamen, war Fifi verschwunden, während ihnen selbst nichts geschehen war, außer dass sie das Flugzeug gesprengt hatten, ohne wenigstens dafür zu sorgen, dass die Bombe einen der Feinde mitnahm.
„Das ist aber unangenehm“, sagte John Sunlight. „Ihr müsst bestraft werden . . .“
Die Männer erschraken. Sie wussten nicht recht, wovor sie Angst hatten, Sunlight hatte bisher keinen von ihnen geschlagen, sie wussten nicht, was auf sie zukam, aber sie waren halb verrückt vor Angst.
Sunlight wandte sich an andere Männer, die im Zimmer waren und die sieben Delinquenten musterten.
„Bringt sie in den Keller“, sagte er. „Sperrt sie getrennt ein. Ich werde achtundvierzig Stunden warten und mich dann persönlich mit ihnen unterhalten.“
Einer der Betroffenen stieß einen erstickten Schrei aus. Er hatte das alles schon einmal erlebt. Sunlight hatte ihn bereits einmal vor längerer Zeit einsperren lassen und sich dann mit ihm „unterhalten“. Er wusste nicht mehr, was Sunlight gesagt hatte, aber es hatte ihn zu einem zitternden Nervenbündel gemacht.
Ein unparteiischer Beobachter hätte Sunlights Methode vielleicht eine besondere Form der Hypnose genannt. Aber wie man sie auch nannte — sie war außerordentlich wirkungsvoll.
Sunlight blickte den Männern nach, wie sie weggeführt wurden. Sein Gesicht war ernst und gesammelt. Er wirkte wie ein Schachspieler, der einen Bauern opfert, um den Turm zu retten, mit dem er den Gegner beim nächsten Zug matt setzen will.

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