Lob erfreut, Tadel nützt

betr.: 122. Geburtstag von Oscar Hammerstein II

Oscar Hammerstein war nicht nur (vereinfacht gesagt) der „Erfinder des Book-Musicals„, er förderte auch ein junges Talent, das später selbst zu den großen Namen des Broadway gehören würde. Schon als Zehnjähriger hatte Stephen Sondheim in ihm einen Mentor gefunden. Hammerstein war ein Nachbar von Sondheims Familie in Bucks County.
„Er war ein Ersatzvater für mich“, erzählt Sondheim. „Als er starb, war es, als wäre mein eigener Vater gestorben. Als ich ein Teenager war und meine Eltern sich scheiden ließen, halfen Oscar und seine Frau mir darüber hinweg.
Als ich 15 Jahre alt war, gab ich ihm eine Show, die ich geschrieben hatte. Ich habe gehofft, er würde sie so sehr mögen, dass er sie am Broadway herausbringt. Er sollte sie beurteilen, als stamme sie von einem Profi, nicht von einem Freund der Familie. Er war einverstanden. Als ich später zu ihm kam, sagte er: „Wenn du eine wirklich objektive Meinung hören willst: es ist ein scheußliches Stück! Einfach furchtbar! Aber es zeigt Talent! Und wenn du es wissen willst, kann ich dir sagen, warum es scheußlich ist.“ Und an einem Nachmittag ging er jede Zeile, jede Situation und jeden Charakter durch – wir kamen natürlich nur durch die ersten 15 Seiten, doch dadurch lernte ich wirklich alles, was ich weiß!“

Dieser Beitrag wurde unter Musicalgeschichte, Musik, Theater abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert