betr.: Lesen vom Blatt / Sprechen am Mikrofon
Fortsetzung vom 10. Juli 2024
Im weiteren Verlauf des Kapitels treibt Doyle die Verschachtelungen des Dialogs noch weiter gehen.
Mr. Gregson zitiert im Rahmen seiner Schilderung die von ihm geringgeschätzte Zeugin Madame Charpentier, die er dazu gebracht haben will, ihm „alles“ zu erzählen. Als Madame Charpentier das tat, hielt sie ihrerseits einen Monolog (aus dem Munde von Mr. Gregson, der ihn uns nacherzählt), und hierin findet nochmals eine wörtliche Rede satt: die Zeugin zitiert ihre Tochter Mary (die zuvor schon von Mr. Gregson direkt zitiert wurde), deren Bruder Arthur und den ungehobelten Mr. Drebber, das spätere Mordopfer. Auch die zuletzt genannten sprechen ihre wörtliche Rede in einfachen Gänsefüßchen, da unsere Interpunktion eine weitere Verkleinerung dieses Satzzeichens für diese Ebenen nicht vorsieht.
Wie soll man nun eine solche Lesung strukturieren?
Der Interpret kümmert sich um den, der gerade tatsächlich spricht: Tobias Gregson (Ebene 2 in unserer Abb.).
Alle, die er zitiert, sprechen mit seiner Stimme. Wir ignorieren also den „allwissenden Erzähler“ Dr. Watson (1), der als solcher neutral gehalten ist. Wir vernachlässigen die Gestaltung aus Gregsons Mund sprechenden Personen (3), d.h. wir ordnen sie der Wertung und parodistischen Kennzeichnung unter, die Gregson bereits an ihnen vornimmt.