betr.: Ö1 Diagonal Stadtporträt Entenhausen/Duckburg
Aus Anlass des 40jährigen Bestehens der Stadtportraits in der Ö1-Sendereihe „Diagonal“ wiederholte der ORF-Kulturfunk zum Start seiner Geburtstagsserie die Reportage über Entenhausen von 2004. (In der Mediathek ist sie noch zu finden.)
Dieses Feature lebt davon, dass der magischen Heimatgemeinde so vieler berühmter Comicfiguren* die gleiche Sorgfalt und Seriosität widerfährt wie allen anderen, im Zweifelsfall weniger exotischen Reisezielen. Wir begreifen sogar, dass dieser Ort, an dem es weder Sex noch Tod gibt (was möglicherweise aufeinander aufbaut), gar nicht so idyllisch ist wie es sich der Mutterkonzern Disney gewünscht haben dürfte. Doch das artet nicht in Spielverderberei aus, es zeigt nur wie relevant solche popkulturellen Gedankenspiele sein können. Mich hat beim Genuss dieser Sendung nur eins irritiert: ich habe vor gar nicht langer Zeit in einem meiner zahllosen Fachbücher zum Thema gelesen, dass unser „Entenhausen“ nicht identisch mit dem „Duckburg“ des US-Originals ist, sondern dass es sich dabei um eine Zusammenlegung desselben mit „Mousetown“ handelt, wo Mickey Mouse lebt und Gangster jagt.
Das wäre auch die Erklärung dafür, dass die Wege von Donald & Co sich so selten mit denen von Micky, Goofy & Co kreuzen – was schon manchen Leser insgeheim beschäftigt hat. Das Feature erzählt uns nichts darüber. Aber vielleicht handelt es sich bei dieser Information ja auch – pardon! – um eine Ente.
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* Siehe auch https://blog.montyarnold.com/2016/12/03/tatorte-game-of-thrones-und-die-serioese-polizeiarbeit/.