betr.: Brandmauer gefallen
Was erwarten Sie nun von mir und den Vereinten Nationen – wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge? Was sollen wir machen? Ändern, was Sie für unsere Zukunft halten, indem wir zwei unschuldige Geschöpfe töten? – Nein, drei sogar, nachdem eins von ihnen schwanger ist.
Herodes hat das auch versucht, und Christus blieb am Leben. Außerdem machte es ihn unpopulär – historisch unpopulär. Und das wollen wir doch nicht werden, oder?
Ich will damit sagen, dass unsere Gäste offensichtlich charmante, friedliebende Leute sind – oder sagen wir besser: Geschöpfe – und dass die Wähler sie lieben. Natürlich möchte ich nicht, dass die Nachkommen dieser Geschöpfe die Welt beherrschen. Doch das wird kaum vor der nächsten Wahl passieren. Aber eines Tages, wenn die Nachkommenschaft so wohl gerät wie die Eltern … wer weiß? Vielleicht machen sie es besser als wir es gemacht haben.
Sie haben sich zu den düstersten Prognosen provozieren lassen, mein Freund. Womit ich nicht sagen will, dass sie absolut im Unrecht sind. Doch bevor ich die beiden an die Wand stellen lasse, will ich davon überzeugt sein, dass das Menetekel auch wirklich ernst zu nehmen ist. Also: überzeugen sie mich!
Glauben Sie denn wirklich, dass durch eine gegenwärtige Aktion diese Möglichkeit aus der Welt geschafft wird, dass wir die Zukunft ändern können? Und glauben Sie auch, dass wir es tun sollten? Hätten wir mit der Macht, die Zukunft zu ändern, zugleich auch das Recht dazu? Wenn wir die Vernichtung der beiden wollen, gehorchen wir dann Gottes Willen oder bekämpfen wir ihn? Sind wir seine Widersacher oder sein Werkzeug? Ein Attentäter würde letzteres sagen. Und billigen Sie Attentate?
Das Attentat auf Hitler haben wir gebilligt, weil er das Böse verkörpert hat. Aber hätten wir es auch gebilligt, wenn er schon als Baby ermordet worden wäre? Oder seine Mutter, als sie mit ihm schwanger war? Oder alle seine Vorfahren?
Der US-Präsident (William Windom) denkt in „Escape From The Planet Of The Apes“ darüber nach, in den Lauf der Geschichte einzugreifen. Nach einem Drehbuch von Paul Dehn.