betr.: Comic Con Stuttgart
Auf einer Comic-Convention nimmt das titelgebende Medium heute nur noch einen kleinen Teil der Hallenfläche ein. Zuletzt waren es vor allem Influencer, die sich hier stattdessen breitmachten, doch dieser Trend ist gottlob wieder etwas rückläufig.
Was man weitaus zahlreicher antrifft als Comichefte, sind Sprecher: also stimmliche Interpreten von Computerspielen, Hörspielen, Filmen und Serien, die sich jedoch in der Regel alle unter der Rubrik „Synchron“ ihrem Publikum präsentieren bzw. präsentieren lassen.
In Stuttgart gab es nun ein Trio auf der Bühne, das in der aktuellen Game-Version einer beliebten Filmreihe zu sehen ist (oder besser: der Game-Version eines Franchise. Das ist die einzige Kategorie, die in der gegenwärtigen Sprachregelung der Rede wert ist).
Zwei Dinge wurde aus berufenem Munde gesagt, die ich so nicht stehenlassen möchte.
Auf die Frage nach den Unterschieden zwischen der Synchronarbeit und dem Sprechen für Software gab es die nicht nur wischiwaschihafte, sondern schlichtweg irreführende Antwort: das sei eigentlich letztlich dasselbe, in beiden Fällen würde man seine eigene Persönlichkeit einbringen, um eine Figur zum Leben zu blala. (Über die tatsächlich erheblichen Unterschiede beider Arbeitstechniken und ihrer Herausforderungen wurde an dieser Stelle schon ausführlich berichtet.)
Dann fiel noch ein Satz, den ich nie vergessen werde: „Der Anfänger schaut beim Synchron auf den Mund. Der Profi schaut auf die Augen, denn dort spielen sich die Gefühle der Figuren ab.“
Vermutlich ist das einfach die Übersetzung für: „Es gibt Anfänger, und es gibt Leute wie mich!“